Entscheidungsmüdigkeit
Wir leben in einem freien Markt in einer westlichen Wohlstandsgesellschaft. Das bedeutet eine unendliche Fülle von Möglichkeiten, jeden Tag.
..und das bedeutet auch, dass wir uns oft für das Falsche entscheiden: Wir ziehen Kekse dem Brokkoli vor, Partys dem Schlaf, die Cola dem Wasser.
Wir wissen, dass diese Entscheidungen schlecht sind, aber wir treffen sie trotzdem. Und das nicht, weil wir uns selbst etwas antun wollen, sondern weil es anstrengend ist, den ganzen Tag über hunderte von kleinen Entscheidungen zu treffen und weil oft gar keine Zeit dafür ist – also greifen wir zur einfachsten Variante.
„Willenskraft“ = die Fähigkeit, schwierige Entscheidungen zu treffen und an ihnen festzuhalten.
Laut Dan Ariely von der Duke University in „Understanding Ego Depletion“, haben wir nur begrenzte Reserven an Willenskraft zur Verfügung. Und wir verbrauchen diese regelmäßig.
Am Montagmorgen haben wir noch sehr viel davon, also stehen wir früh auf, gehen spazieren und packen uns ein gesundes Mittagessen ein. Am Freitag ist die Reserve aufgebraucht, also essen wir Ziniminis zum Frühstück.
Wir treffen mehr Entscheidungen, als unsere Vorfahren je treffen mussten: Sie standen um sechs Uhr auf, weil die Kühe hungrig waren. Sie aßen, was die Natur ihnen bot. Sie kauften, was zum Überleben notwendig war – und sie waren wahrscheinlich glücklicher damit.
„Entscheidungsmüdigkeit“ ist eine neue Idee, aber sie ist sehr real.
Wie können wir vermeiden, dass unsere Willenskraft verpufft?
Es gibt einfache Maßnahmen, um die Anzahl der Entscheidungen, die wir jeden Tag treffen müssen, zu begrenzen. Steve Jobs trug zum Beispiel jeden Tag das gleiche Outfit und aß das gleiche Frühstück. Hätte er bei der Wahl seiner Cornflakes in den Brunnen der Willenskraft gegriffen, wäre davon weniger übrig geblieben, wenn später die großen Entscheidungen anstanden.
Gewohnheiten können uns helfen und auf das wirklich wichtige zu fokussieren. Wir können
– jeden Tag zur gleichen Zeit aufstehen.
– jeden Tag das gleiche Frühstück zu essen.
– jeden Tag zur gleichen Zeit ins Fitnessstudio zu gehen.
– jemand anderen unser Training aussuchen lassen.
Weiterhin ist es hilfreich nicht zu lange auf Entscheidungen „rumzukauen“ , dabei verpufft viel Energie und je länger der Verstand Zeit hat sich einzumischen, desto mehr Gegenargumente fallen uns ein. Schnell in die Umsetzung zu kommen ist also der entscheidende Punkt.
Versuche es für zwei Wochen und du wirst sehen, wie es deinen Alltag erleichtert:
Preppe dein Essen für die Woche am Sonntag, wenn du frisch und ausgeruht bist.
Trage dir feste und unumstößliche Zeiten für deine Crossfit Classes ein und kommuniziere sie den Personen in deinem Haushalt.
Verabrede dich mit anderen Membern.
Stelle dir deine gepackte Tasche bereit.
Du musst keine neue Diät erfinden oder Lehrbücher studieren. Du hast Coaches und eine Community, die dir diese Entscheidungen abnehmen. Und für dich bleibt mehr Willenskraft für deine Entscheidungen außerhalb der Box 🙂